Die türkische Mätresse
Der historische Roman aus dem 17. und 18. Jahrhundert „Die türkische Mätresse“ von Ralf Günther ist 2013 im Ullstein Buchverlage erschienen. Die Handlung im damals Römisch-Deutschen Reich ist ein Wechselspiel vom Kampf um Macht und Liebe, Begehren und Abscheu, Umwerben und Bedrohen.
Im Mittelpunkt stehen der vermeintliche Frauenheld August der Starke, sein Kammerdiener Spiegel, die Gräfin Maria Aurora und ihre Ziehtochter Fatima. Fatima hat eine Besonderheit. Sie wurde als Kind aus der Türkei verschleppt und von der schwedischen Aurora europäisch erzogen.
Die beiden Frauen leben sich im Verlauf der Geschichte vor allem durch ihr beider Verhältnis mit August immer weiter auseinander. In den von Männern geprägten Machtspielen spielt Fatima auch auf Grund ihrer türkischen Herkunft und Mutter von Augusts Kinder eine bemerkenswerte große Rolle. Sie tritt mutig auf, wird mal von der Liebesgöttin zur Rachegöttin. Später mit Spiegel verheiratet und durch ihre türkische Herkunft gerät sie immer wieder in Zwiespälte der Liebe und Zugehörigkeit. Die auf Grund der damaligen Zeit verzögerte Nachrichtenübermittlung auf weite Entfernungen bringt in die Machtspiele viel Spannung. So weiß doch August niemals gewiss, wer auf seiner Seite steht, auch das Vertrauen zu Spiegel wird immer wieder hinterfragt - bis es zum Eklat kommt.
Ein roter Faden durch die Handlung ist die ununterbrochene Liebe von Fatima zu August. Die Emotionen sind sehr stark, viele Intrigen, Gefahren und erotische Ausschmückungen machen das Buch kurzweilig. Der Leser bekommt über ausgeschmückte Bilder einen guten Eindruck über die damaligen Gepflogenheiten am Hof, sei es in Polen oder Istambul. „Die türkische Mätresse“ ist für alle Leser sehr empfehlenswert, die Erzählungen mit viel Eros und politischen Großintrigen lieben.
Rezension von K. Janz